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Insel Helgoland

  1. Lage und Anreise
  2. Die Hauptinsel
  3. Die Düne
  4. Helgoland im Winter
  5. Die Ausrüstung
  6. Fazit
  7. Kartenmaterial Insel Helgoland

Lage und Anreise

Die Hochseeinsel Helgoland gehört zum Bundesland Schleswig-Holstein und befindet sich ca. 70 km vom Festland entfernt. Die Hauptinsel hat eine Größe von ca. 1,0 km² und besteht aus einer roten Buntsandsteinscholle dessen Steilküste über 60m aus dem Meer herausragt. Schon seit längeren ist die Insel das ganze Jahr über Anlaufziel vieler Naturfotografen.

Übersichtskarte Lage von Helgoland
Zur besseren Orientierung habe ich in der Übersichtskarte die Lage der Insel gekennzeichnet (für mehr Details, bitte links auf die Karte klicken). Helgoland lässt sich mit dem Flugzeug oder per Schiff erreichen. Mit dem Flugzeug kann man zwischen Bremerhaven, Büsum, oder Hamburg als Abflugort wählen und landen dann auf der vorgelagerten Insel, der Düne. Mit dem Schiff hat man die Wahl zwischen Bremerhaven, Büsum, Cuxhaven, Emden, Wilhelmshaven , oder Hamburg als Abfahrtshafen. Die Fahrpläne richten sich an Tagesausflügler vom Festland mit der Folge, dass die Abfahrtszeiten vom Festland morgens sind sowie die Rückkehrzeiten zum Festland abends. Eventuell muss bei entfernterer Anreise zum Hafen vor und nach der Fähre eine Zwischenübernachtung auf dem Festland eingeplant werden.
Ich bevorzuge die schnelle Überfahrt mit dem Katamaran, der von Hamburg, Wedel oder Cuxhaven startet. Ab Cuxhaven ist man dann in 90 Minuten direkt am Hafen von Helgoland und gelangt ohne Ausbooten direkt an Land. Der Katamaran fährt allerdings nicht in den Wintermonaten und da gelangt man dann nur mit den Seebäderschiffen auf die Insel (Fahrtzeit ca. 2,5 Stunden). In den Wintermonaten kann es sein, dass sich die Erreichbarkeit Helgolands per Schiff auf das Seebäderschiff von Cuxhaven reduziert. Zudem sollte bedacht werden, dass die Hochseeinsel ab Windstärke 8 nicht mehr im Liniendienst bedient wird.
Auf Helgoland gibt es zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten auf dem Oberland und dem Unterland der Insel. Es kann gewählt werden zwischen Hotelzimmern, Pensionen, Ferienwohnungen, Ferienzimmern, Appartements, oder aber auch der Jugendherberge. Auf der benachbarten Strandinsel Düne, gibt es von Mai bis September die Möglichkeit zu campen, oder auch Bungalows anzumieten. Wer überwiegend die Fotografie von Basstölpeln und Trottellummen plant, sollte sich eine Unterkunft im Oberland suchen, damit der Weg zum Vogelfelsen, mit wohl möglich schwerer Fotoausrüstung, möglichst nah ist. Wer hingegen überwiegend Robben, Seehunde und Limikolen auf der Düne fotografieren möchte, ist besser mit einem Quartier im Unterland beraten, oder gar mit der Unterbringung auf der Düne.
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Die Hauptinsel

Helgoland liegt auf unterschiedlichen Höhenebenen und unterteilt sich in Ober-, Mittel- und Unterland. Um zum Oberland zu gelangen, kann man einen kostenpflichtigen Fahrstuhl nutzen, oder wahlweise 184 Treppenstufen empor klimmen.

Karte von Helgoland
Auf der nebenstehenden Karte der Hauptinsel habe ich den Standort markiert, von dem man am besten die Basstölpel und die Trottellummen fotografieren kann. Es ist der Lummenfelsen, der auch von einem kleinen Hinweisstein gekennzeichnet ist. Es dürfte aber auch für Erstbesucher nicht schwer sein den Ort ausfindig zu machen, da sich an dieser Stelle häufig auch viele andere Naturfotografen einfinden. Von März bis Ende Sommer sind die Bedingungen am Vogelfelsen hervorragend und es lassen sich zum Teil über 10.000 Vögel dort beobachten. Die Basstölpel bauen ihre Nester bis nahe an den Klippenrandweg, so dass sich die Vögel aus nächster Nähe fotografieren lassen. Die Trottellummen halten sich etwas weiter entfernt auf und sitzen in der Regel etwas tiefer auf Vorsprüngen der Steilwand. Der Lummensprung bei dem sich die flugunfähigen Jungen vom Felsen stürzen, findet von Mitte Juni bis Mitte Juli in den Abendstunden statt und ist somit nur sehr schwer zu fotografieren.
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Die besten Zeiten zum Fotografieren von den Basstölpeln sind, wie so oft in der Naturfotografie, die Morgen- und die Abendstunden. Die meisten Naturfotografen finden sich in den Abendstunden am Lummenfelsen ein, aber auch gerade die Morgenstunden eignen sich hervorragend zum Fotografieren und so war ich einigermaßen überrascht, als ich mich bei meinem ersten Besuch auf Helgoland morgens dort alleine einfand. Je nach Windrichtung fliegen die Tölpel mal von der Nordwest- und mal Südwestrichtung an. Bei dem richtigen Aufwind bleiben sie einige Zeit geradezu in der Luft stehen und man hat eine sehr gute Gelegenheit die Basstölpel zu fotografieren. Häufig kommt es aber auch vor, dass die Vögel nicht sehr hoch fliegen und dann hat man leider nur die Gelegenheit von oben nach unten zu fotografieren. Gerade bei der digitalen Fotografie sollte darauf geachtet werden, dass das weiße Gefieder nicht überbelichtet wird, da die verlorengegangene Zeichnung nicht wiederherzustellen ist. Eine generelle Empfehlung für die Belichtung kann ich leider nicht abgeben, da die verschiedenen Kameramodelle sehr unterschiedlich reagieren und so sollte man das Histogramm von der Kamera immer im Auge behalten.
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Die Düne

Karte von der Insel Düne
Die Insel Düne befindet sich ca. 1 km von Helgoland entfernt und man erreicht die Badeinsel mit der Dünenfähre bzw. vom Festland aus mit dem Flugzeug. Die kleine Dünenfähre benötigt etwa 5 Minuten für die Überfahrt. Der Fahrpreis zur Düne beträgt 6 Euro (Stand Dezember 2020) und gilt für Hin- und Rückfahrt. Die Fahrten finden je nach Jahreszeit zur unterschiedlichen Zeiten statt. In den Sommermonaten fährt die Fähre halbstündig und im Winter stündlich. Für die genauen Zeiten empfehle ich an der Landungsbrücke nachzufragen, da kurzfristige Abweichungen immer möglich sind und es auch häufig Früh-Fähren gibt, die nicht im Aushang deklariert werden. Bei schlechten Wetterbedingungen kommt es vor, dass die Fähre vom Nordosthafen abfährt (siehe auch Karte). Die Düne hat eine Länge von ca. 1000 Meter und eine Breite von ca. 700 Meter. Es gibt die beiden weiten Sandstrände im Norden und im Süden. Beim Nordstrand ist die Brandung etwas größer und dort findet man in der Regel die Kegelrobben, während am Südstrand überwiegend die Seehunde (allerdings nicht im Winter) zu finden sind. An der Ostseite der Insel befindet sich noch ein Kieselstrand, an dem auch häufig Roben anzutreffen sind.
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In den Sommermonaten empfehle ich die erste Fähre zu nehmen, um das weiche Licht am Morgen auszunutzen. Außerdem sind die Robben insbesondere in den Morgenstunden am aktivsten und man hat häufig Glück, Zeuge eines Wasserkampfes zu sein. Die Robben sind an Menschen gewöhnt, dennoch sollte möglichst der empfohlene Abstand von 30m eingehalten werden. Allerdings wird das nicht immer ganz einfach sein, wenn man erst einmal am Strand liegt, halten sich die Robben nicht immer an den Abstand ;-). Auf jeden Fall sollte den Robben aber immer ein Fluchtmöglichkeit eingeräumt werden, also die Robben bitte nicht daran hindern ins Meer zugelangen bzw. das Meer zu verlassen.
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Außer den Robben und Seehunden kann man auf der Düne auch jede Mengel Vögel beobachten und fotografieren. Sowohl am Nordstrand wie auch am Südstrand, lassen sich zu jeder Zeit Limikolen und andere Vögel entdecken. Am besten legt man sich einfach hin und wartet ab, bis die Vögel sich von alleine nähern. Mitten auf der Insel gibt es auch zwei Wasserlöcher (siehe auch Karte), die insbesondere von durchreisenden Vögeln aufgesucht werden. Bei schlechterem Wetter bestehen größere Chancen an den Wasserlöchern Vögel anzutreffen, da bei gutem Wetter viele Zugvögel ohne Landung über die Insel hinweg fliegen.
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Helgoland im Winter

Auch im Winter bietet die Insel genügend Möglichkeiten für Naturfotografen. An erster Stelle stehen da natürlich die Geburten der Kegelrobben, die von November bis Dezember auf der Düne stattfinden. Die Winter auf Helgoland verlaufen relativ mild, da das Wetter vom naheliegenden Golfstrom mitbestimmt wird. In manchen Wintern kann man aber auch einen Schneefall miterleben und dann wird der rote Bundsandstein sehr schön von den weißen Schneeflocken eingepudert. Die Vogelwelt im Winter ist allerdings nicht sehr stark ausgeprägt, da die meisten Vögel in den Süden gezogen sind. Bei meinem ersten Winteraufenthalt auf Helgoland, habe ich hauptsächlich einige Möwen, Kormorane, ein paar Austernfischer, Sanderlinge und einige Steinwälzer entdecken können. Die Steinwälzer habe ich auf der Hauptinsel an dessen Nordstrand entdeckt. An dem Nordstrand der Hauptinsel lohnt sich zu jeder Jahreszeit ein Besuch, da auch hier regelmäßig viele Seevögel zu beobachten sind.

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Neben den landschaftlichen Eindrücken ist das Robbenbaby-Watching auf der Düne natürlich eins der Highlights im Winter. Die Bedingungen in den Wintermonaten unterscheiden sich natürlich von den wärmeren Monaten auf Helgoland. Das positive ist das Licht im Winter, man kann praktisch die ganze Zeit durch fotografieren und hat selbst bei Sonnenschein niemals richtig "hartes" Licht. Als negativer Punkt zählt natürlich die Kälte die einem beim Fotografieren begleitet. Da ich grundsätzlich empfehlen Tieraufnahmen stets auf Augenhöhe zu machen, bleibt es nicht aus, dass man sich dafür in den Sand legen muss. Wenn die richtige Bekleidung gewählt wird, sollte das aber kein Problem sein. In den Zeiten der Geburtsmonate und bis die Robbenbabys selbstständig auf Nahrungssuche gehen, ergibt sich auf der Düne ein ganz anderes Bild im Gegensatz zu den anderen Monaten. Während im Frühjahr und Sommer die Robben in kleineren bis größeren Gruppen zusammen liegen, legen sich die Roben in den Wintermonaten quer verteilt über den ganzen Strand und in erster Linie findet man die Kegelrobbenmütter zusammen mit ihren Jungen am Strand. Hier sollte man unbedingt als Besucher darauf achten, dass es zu keinen Störungen kommt und die Robben nicht daran gehindert werden an ihre Jungen zu kommen!
Noch zwei Tipps: Im Winter sollten genügend Akkus mitgenommen werden, da die Entladung bei Kälte deutlich schneller voranschreitet. Bei Aufnahmen im Schnee muss fast immer eine manuelle Belichtungskorrektur vorgenommen werden, da sich die Kameraautomatik auf einen mittleren Grauwert bezieht. Das bedeutet eine Korrektur von + 1/3 bis hin zu + 2, je nachdem wie viel Weißanteil im Bild vorhanden ist.
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Die Ausrüstung

Die passende Ausrüstung für Helgoland kann sehr unterschiedlich aussehen und richtig etwas falsch machen, kann man hier aus meiner Sicht auch nicht. Tatsache ist das viele Tiere auf Helgoland an Menschen recht gut gewöhnt sind und so sind die Fluchtdistanzen relativ gering. Dennoch machen größere Teleobjektive sehr viel Sinn, da man die Tiere möglichst nicht stören sollte und für Vogelaufnahmen ohnehin meist viel Brennweite benötigt wird. Bei meiner nachfolgenden Angabe zur Brennweite beziehe ich mich auf APS-C, da dies immer noch das Format unter den DSLRs ist, welches am weitesten verbreitet ist.

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Für Flugaufnahmen von den Basstölpeln am Lummenfelsen kann man auch gut mit kleineren Teleobjektiven auskommen. Hier reichen häufig schon 200 bis 300mm Brennweite, da die Basstölpel ihre Nester ziemlich nah am Klippenrandweg bauen und die Abstände beim Anflug sehr gering sind. Zum Teil sind die Baßtölpel so nah, dass man auch sehr gut mit einem Weitwinkel fotografieren kann. Wenn allerdings Portraits von den Vögeln das Ziel ist, sollten schon 500 bis 600mm vorhanden sein, den mit mehr Brennweite kann man doch besser mit der Unschärfe spielen und einen einzenen Vogel hervorheben.
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Auf der Düne empfehle ich für Vogelaufnahmen größere Brennweiten (mindestens 400mm, besser mehr). Wer geduldig warten kann bis sich die Vögel von alleine nähern, wird hier sicherlich zum Erfolg kommen. Für die Robben sollten 300 bis 400mm Brennweite eingeplant werden. Mehr Brennweite bei den Robben, insbesondere für Detailaufnahmen, schadet allerdings auch nicht ;-).
Wer gerne Landschaftsfotografie machen möchte, sollte nicht auf kleinere Brennweiten und Weitwinkel verzichten. Ich bevorzuge aus Gewichtsgründen gerne Zooms bei den kleineren Brennweiten. Desweiteren sollte ein Stativ in der Ausrüstung nicht fehlen. Auch ein Makroobjektiv kann durchaus brauchbar sein, obwohl ich gestehen muss, dass ich es bei meinen Besuchen zwar immer dabei hatte, aber auf Grund der anderen vielen Motivmöglichkeiten auf Helgoland, bei keinen meiner bisherigen Aufenthalte genutzt habe.
Empfehlen würde ich noch entsprechenden Schutz für die Ausrüstung mitzunehmen, da die Bedingungen insbesondere auf der Düne schon einmal rau sein können. Bei den Objektiven, da wo es möglich ist, würde ich einen Schutzfilter mitnehmen und für die großen Teleobjektive eine Schutzhülle einsetzen (siehe Foto). Diese Schutzmaßnahmen sollten auf jeden Fall befolgt werden, wenn man bodennah arbeitet, da sonst der aufwirbelnde Sand leicht Schaden verursachen kann.
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Fazit

Mein persönliches Fazit ist sehr schnell gezogen, denn die Insel Helgoland lohnt sich außerordentlich für Naturliebhaber und es kommt nicht von ungefähr, dass die Insel jedes Jahr Anziehungspunkt für zahlreiche Naturfotografen ist. Ein Helgolandaufenthalt lohnt sich zu jeder Jahreszeit, da im Frühjahr die Vogelwelt am zahlreichsten ist, im Sommer die Geburt der Basstölpel bzw. der Lummensprung ansteht, im Herbst der Vogelzug über Helgoland kommt und schließlich im Winter die Geburt der Kegelrobben zu sehen und fotografieren ist.
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Download Karte Helgoland

Hier können Sie Kartenmaterial von der Insel Helgoland und der Düne herunterladen. Zum Ansehen und Ausdrucken benötigen Sie dafür einen Acrobat Reader.

 Karte Helgoland

Stand: Januar 2010, (Verfasser: Olaf Jürgens)
Aktualisiert: Juli 2024

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