- Lage und Anreise
- Der Urwald
- Fotografie im Wald
- Die Herausforderung
- Mehr Details
- Die Jahreszeiten
- Die Ausrüstung
- Fazit
- Download Karte Urwald Sababurg
Der Urwald Sababurg befindet sich in Hessen und liegt etwa 25 km nördlich von der Stadt Kassel entfernt.
Zur besseren Orientierung habe ich links eine Übersichtskarte beigefügt (für mehr Details bitte
links auf die Karte klicken). Westlich kommend fährt man von der Autobahn A44 (Abfahrt 65) in Richtung Hofgeismar die Kreisstraße
K55 und erreicht so über den kleinen Ort Beberbeck den Urwald Sababurg. Bei der Anfahrt zum Wald sollte man sich an die Beschilderung
des "Tierparks Sababurg" orientieren, da der Tierpark nur ca. 1,8 km östlich an der Kreisstraße K55 liegt. Wer über die A7
anreist, sollte die Bundesstraße B80 bis Veckerhagen folgen und dann von der "Kasseler Straße" auf die Kreisstraße K55 Richtung
Sababurg weiter fahren.
Der 92 Hektar große "Urwald Sababurg" befindet sich mitten im großen Reinhardswald und ist das älteste hessische Naturschutzgebiet.
Eine genauere Karte erhalten Sie am Ende dieses Berichts im Abschnitt "Download".
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Obwohl ich bei der Beschreibung meiner Reiseziele den Schwerpunkt auf die fotografischen Möglichkeiten lege, möchte ich an dieser
Stelle doch ein paar Dinge über die Entstehung des Waldes verlieren. Die Bezeichnung "Urwald" ist etwas irreführend, da es sich
eigentlich um einen alten Hutewald handelt. Ein Hutewald ist ein Wald der in den vorherigen Jahrhunderten zur Viehhaltung genutzt wurde.
Durch die Beweidung entstanden lichte Wälder mit wenig Unterholz, so dass die wenigen Bäume des Waldes uneingeschränkt wachsen konnten.
Der Viehbetrieb wurde von ca. 100 Jahren eingestellt und damit durch die normale Waldentwicklung kein reiner Buchenwald entsteht, werden
die Eichen von Zeit zu Zeit freigestellt. Ansonsten wird der Wald sich selbst überlassen und umgefallene Bäume überlässt man der
natürlichen Verwitterung.
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Der Urwald Sababurg bietet unterschiedlich lange Rundwanderwege. Wer sich für den Rundwanderweg 1 (siehe Karte rechts) entscheidet,
kann diesen innerhalb einer halben Stunde umwandern. Natürlich gilt das nicht für die Naturfotografen, die für dieselbe Strecke
schon einmal mehrere Stunden einkalkulieren können ;-). Der Wald wird geprägt durch uralte Eichen (bis 800 Jahre alt) und gewaltige Buchen.
Außerdem stößt man an einigen Stellen auf den bis zu 2m hohen Adlerfarn, der sich geradezu zauberhaft um die dicken Stämme schlängelt.
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Wer durch den Wald geht, braucht nicht lange nach Motiven zu suchen, da einem entlang des Rundweges eine Vielzahl von fotografischen Highlights
geboten wird. Dennoch ist das Fotografieren im Wald immer eine ganz besondere Herausforderung. Woran das liegt? Bei keinem anderen Thema in der
Naturfotografie ist es wichtiger, von den räumlichen Eindrücken, die man Vorort von der Szenerie hat, auf die spätere Wirkung einer viel kleineren
Abbildung, nämlich dem Foto, welches zudem noch zweidimensional ist, rückzuschließen. Eine weitere Herausforderung sind die großen Kontraste
zwischen hellen und dunklen Bildanteilen, die einem im Wald begegnen. Insbesondere wenn Sonnenlicht in den Wald eindringt, ist es für die
digitalen Sensoren der Kameras unmöglich den ganzen Kontrastumfang aufzunehmen, ohne dass Zeichnung in den Schatten oder Lichtern verloren geht.
Daher ist meine Empfehlung bei einem sonnigen Tag, dass man nur die ganz frühen Stunden am Tag, oder eben die Zeit 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang
nutzt.
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Vor lauter riesengroßen Bäumen sollte man den Blick nicht für Details verlieren. Viele Waldbilder wirken häufig sehr unruhig da einfach zu viel auf dem
einzelnen Bild zu sehen ist. Häufig macht es Sinn, sich nur einen bestimmten Teil eines Baums als Motiv zu wählen. So kann man sich zum Beispiel die Wurzel eines
Baumes, oder vielleicht die interessante Struktur einer Baumrinde, als Motiv wählen. Natürlich gibt es auch unzählige Motive im Bereich der Makrofotografie zu
finden. So sind zum Beispiel im Urwald Sababurg mehrere Hundert Käferarten gezählt worden, die vom absterbenden Baumholz profitieren.
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Das Schöne an der Waldfotografie ist, dass sich zu jeder Jahreszeit interessante Motive ergeben können. So stellt sich der Wald im Winter in einem ganz
anderen Licht da, als das zu den wärmeren Jahreszeiten der Fall ist. Der Herbst hat seinen ganz besonderen Reiz und wenn man Glück hat, zur richtigen
Zeit da zu sein, kann man einen Hauch vom Indian Summer erleben. Vom Wetter sollte man sich nicht zu sehr beeindrucken lassen. Auch wenn sich Naturfotografen
häufig Sonnen wünschen, hatte ich ja weiter oben schon von den Schwierigkeiten mit der Sonne im Wald gesprochen, so ist im Wald auch das vermeintlich
"schlechte" Wetter durchaus brauchbar. Insbesondere nach einem kleinen Regenschauer kommen die Farben des Mooses besonders schön zur Geltung, oder man lässt sich
von ein wenig Bodennebel inspirieren.
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Der wichtigste und auch unverzichtbarste Ausrüstungsgegenstand ist das Stativ. Das Licht im Wald ist sehr knapp und wenn dann noch abgeblendet werden soll,
dann ergeben sich häufig Verschlusszeiten von unter 1/30s. Es sollte weder ein Weitwinkelobjektiv fehlen, noch ein mittleres Teleobjektiv. In dem Fall
favorisiere ich ein Telezoom im Bereich 70-200mm (bezogen auf Kleinbild). Desweiteren sollte eine Makroobjektiv die Ausrüstung komplettieren. Für das
bodennahe arbeiten habe ich immer einen kleinen Bohnensack dabei und auch kleine Plastikunterlage nehme ich stets mit, damit ich den gröbsten Schmutz
von der Hose fernhalten kann.
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Ich kann den Urwald Sababurg jedem uneingeschränkt empfehlen, der Spaß an der Naturfotografie im Wald hat. Auch wenn der Wald für viele Besucher zu
einem beliebten Ausflugsziel zählt, so halten sich die Besucherströme doch in Grenzen. Allerdings kann es auch daran liegen, dass ich in dem Wald in der
Regel zu Zeiten fotografiere wo andere nicht auf die Idee kommen dort herumzulaufen.
Wer neben dem Urwald Sababurg noch den Tierpark Sababurg besuchen möchte, fährt einfach 2 km weiter östliche die Kreisstraße entlang. Zu dem Tierpark
Sababurg kann ich leider nichts persönlich sagen, da ich Tiere in Gehegen nicht fotografiere und dort kein Besuch getätigt habe. An den Tierpark angrenzend
befindet sich die Sababurg, deren Entstehung um 1334 zurückzuführen ist und für Besucher zugänglich ist.
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Hier können Sie Kartenmaterial für den Urwald Sababurg herunterladen. Zum Ansehen und Ausdrucken benötigen Sie dafür einen Acrobat Reader.
Ich hoffe die Karten helfen Ihnen den Urwald gut zu finden und anschließend im Urwald nicht zu verlaufen ;-).
Karte Urwald Sababurg
Stand: Januar 2010, (Verfasser: Olaf Jürgens)
Aktualisiert: November 2016
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