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Vogelinsel Texel

  1. Lage und Anreise
  2. Die Vogelinsel
  3. Wagejot
  4. De Petten
  5. De Geul und Horsmeertjes
  6. De Slufter
  7. Die Ausrüstung
  8. Fazit
  9. Download Karte Texel

Lage und Anreise

Die niederländische Insel Texel gehört zu der Provinz Nordholland und ist gleichzeitig die größte aller Westfriesischen Inseln in der Nordsee. In der Nord-Süd-Ausrichtung kommt die Insel auf eine Länge von knapp 24 km und in der Breite misst die Insel bis maximal 9,6 km.

Übersichtskarte Lage von Texel
Zur besseren Orientierung stelle ich links eine Übersichtskarte mit der Lage der Insel zur Verfügung (für mehr Details, bitte links auf die Karte klicken). Mit dem Auto gibt es grundsätzlich zwei Wege der Anreise. Wer aus dem Süden anreist, der wird den Weg über den Großraum Amsterdam zum Abfahrtshafen Den Helder wählen. Wer aus dem Osten anreist, sollte die Strecke über den kostenfreien Damm des IJsselmeers wählen, da der Verkehr auf dieser Strecke deutlich geringer ist als der Weg über die Amsterdam-Route.
Von Den Helder fährt die Fähre im Stundentakt zu der Insel Texel. Da die genauen Abfahrtszeiten saisonbedingt etwas schwanken, erkundigen Sie sich am besten direkt auf der Webseite vom Fährdienst Teso nach dem aktuellen Fahrplan. Da die Entfernung zwischen Den Helder und Texel nur ca. 4 km beträgt, dauert die Überfahrt auch nur knapp 20 Minuten.
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Die Vogelinsel

Die Insel Texel ist eine klassische Urlaubsinsel und so haben sich die ca. 13.000 Einwohner auch gut auf den Tourismus eingestellt. Es gibt jede Menge Unterkünfte in allen Preislagen. In der Hauptsaison empfiehlt es sich dennoch vorher zu buchen. Für den Naturfotografen bietet die Insel eine Vielzahl von Vögeln und so wird Texel vor allem im Frühjahr von vielen vogelbegeisterten Besuchern aufgesucht. Die Fluchtdistanzen sind in der Regel etwas geringer als üblicherweise.
Die Westküste zur Nordsee heraus ist geprägt durch einen langen Sandstrand, der vom Norden bis zum Süden reicht. An den Sandstrand grenzt ein zum Teil bewachsener Dünengürtel, der unterschiedliche Größe aufweist. Die Ostküste ist größtenteils mit einem Deich bebaut und hinter dem Deich zum Wattenmeer hinaus, befindet sich ein kleinere Sand- bzw. Kieselstrand.
Auf der Insel Texel gibt es mehrere Naturschutzgebiete, die ich im Folgenden näher vorstellen möchte, dabei hebe ich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern möchte in erster Linie die Gebiete beschreiben, die ich näher kennen gelernt habe.
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Wagejot

Das Wagejot auf Texel
Das Wagejot ist wohl Texels Klassiker für die Naturfotografie, da an diesem Ort eine Vielzahl an Vögeln anzutreffen sind und die Fluchtdistanzen zum Teil sehr gering sind. Man findet das Wagejot an der Ostseite von Texel direkt am Deich in der Nähe der Ortschaft Oosterend. Am Seitenstreifen des Wagejots kann geparkt werden und dann braucht man die Ausrüstung nur ein paar Meter zum Ort des Geschehens tragen. Da die Vögel am Wagejot an Menschen gewöhnt sind, braucht man keine weitere Tarnung. In der Regel reicht es schon aus, sich ruhig zu verhalten und abzuwarten bis die Vögel langsam näher kommen. Auf den Muschelbänken finden sich insbesondere im Frühjahr brütende Lachmöwen, Seeschwalben und einigen Limikolen. Insbesondere Sandregenpfeifer, Rotschenkel, Austernfischer und Säbelschnäbler sind Vogelarten, die hier sehr häufig anzutreffen sind.
Klick für größere Ansicht
Die Uferböschung des Wagejots ist leicht erhöht und so empfehle ich die Fotos im Liegen zu machen, da man auf dieser Art die beste Perspektive erhält. Außerdem bieten sich Flugszenen an, die man im Sitzen oder auch im Stehen ganz gut fotografieren kann. Die beste Tageszeit zum Fotografieren am Wagejot sind die frühen Morgenstunden, allerdings muss man warten bis die Sonne über den Deich kommt, wenn man die Muschelbänke in der Sonne haben möchte. Am späten Nachmittag und abends hat man am Wagejot starkes Gegenlicht und auch die letzten Sonnenstrahlen lassen sich eher schlecht an diesem Ort nutzen.
Folgt man dem Wagejot weiter südlich Richtung Oudeschild, so gelangt man zu einem weiteren Brackwassersee, der sich ebenfalls am Rand des Deiches befindet. Hier findet man hauptsächlich Seeschwalben und Möwen, allerdings kommt man nicht ganz so nah ans Geschehen, da ein Wassergraben den direkten Zugang verhindert.
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De Petten

De Petten befindet sich nördlich der Bucht "Mokbaai"( siehe auch Karte). Die Fotografischen Möglichkeiten sind an diesem Ort sehr eingeschränkt, da das Gebiet komplett eingezäunt ist und somit die Fotodistanzen zu groß sind.
Die Entfernungen reichen lediglich für Übersichtsaufnahmen von den Brandseeschwalben, die sich dort zu Hunderten sammeln. Außerdem kann man bei gutem Wetter einen schönen Sonnenaufgang bei De Petten erleben.
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De Geul und Horsmeertjes

De Geul auf Texel
Im Süden der Insel befindet sich das Dünengebiet De Geul. Von einer kleinen Aussichtsplattform hat man einen Blick auf ein größeres Gewässer wo sich häufig eine Kolonie von Löfflern aufhält. Die Fotodistanzen sind hier zu groß, um einzelne Löffler im Gewässer abzulichten. Dieses Gebiet wird aber von den Löfflern als Schlafplatz genutzt und so können am Morgen, wenn die Vögel den Schlafplatz wieder verlassen und man das Licht im Rücken hat, recht gut Flugaufnahmen von Löfflern gelingen. Auf der gegenüberliegenden Seite von De Geul befindet sich die Bucht "Mokbaai". Die Bucht ist geprägt von einem großen Schilfgürtel, in dem häufig Rohrweihen brüten. Bei der Mokbaai ist abends das beste Licht und mit etwas Geduld gelingen an diesem Ort Flugaufnahmen von Rohrweihen recht gut.
Blaukehlchen bei Horsmeetjes
Kurz hinter De Geul befindet sich südlich das Naturschutzgebiet "Horsmeertjes". Horsmeertjes besteht aus zwei Seen in den Dünen, dessen Gebiet man rund herum zu Fuß erkunden kann. Dieses Gebiet ist bekannt für sein hohes Blaukehlchen Aufkommen. Besonders im April, wenn sich die Blaukehlchen auf Reviersuche begeben, hat man gute Chancen diese Vögel zu fotografieren. Bei gutem Wetter sitzen die Blaukehlchen gerne auf den Spitzen der Sträucher und verteidigen ihr Revier lautstark. Man benötigt ein wenig Glück um zur richtigen Zeit vor Ort zu sein, denn nach der Reviervergabe sind die Vögel häufig im Unterholz verschwunden. In der Regel reicht es, wenn man sich mit einem Tarnnetz auf die Lauer legt und ruhig abwartet, bis sich ein Blaukehlchen auf die beliebten Sitzwarten, die man vorher auskundschaften sollte, niedergelassen hat.
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De Slufter

Übersichtskarte De Slufter
Im Norden, am Weststrand von Texel, befindet sich das Gebiet "De Slufter". Bei De Slufter handelt es sich um ein zum größten Teil bewachsenen Dünengebiet, welches zu Fuß erkundet werden kann. Im nördlichen Teil des Gebietes gibt es allerdings einige Einschränkungen, da hier einige Bereiche zu bestimmten Jahreszeiten gesperrt sind bzw. nur mit Führungen besucht werden können. Parkmöglichkeiten gibt es am Slufterweg und Krimweg (siehe nebenstehende Karte). Am Slufterweg führt eine längere Treppe zu einer Aussichtsplattform. Auch wenn das gesamte Gebiet sich nur bedingt zur Vogelfotografie eignet, so hat man von der Plattform eine gute Chance zu einer guten Aufnahme von Greifvögeln zu kommen. Bei meinem ersten Besuch sah ich einen Turmfalken im Rüttelflug, der nur wenigen Metern von der Plattform entfernt war. Leider bin ich die Treppen zur Plattform aber ohne Kamera hochgestiegen ;-), aber offensichtlich kommen diese Begegnungen häufiger vor, da die Turmfalken sich an die Menschen dort gewöhnt haben.
Nördlich von De Slufter befindet das Dünengebiet "Eierlandsche Duinen", welches sich von De Slufter bis zum Leuchtturm im Norden zieht. Hier bekommt man gute Möglichkeiten für Aufnahmen von Fasanen, Weihen und einigen Singvögeln, wie Schwarzkehlchen, Braunkehlchen, Schafstelze, oder Wiesenpieper. Auch das Gebiet "Eierlandsche Duinen" kann nur zur Fuß bzw. mit dem Fahrrad erkundet werden.
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Die Ausrüstung

Wie so häufig bei der Vogelfotografie, wird auch auf Texel viel Brennweite benötigt. Brennweiten von 500-600mm, die man gegebenenfalls mit Konvertern verlängern kann, sind sehr hilfreich. Lediglich am Wagejot kommt man schon mal häufiger mit etwas weniger Brennweite (400mm) aus. Ein Beachrolley zur Transportieren der Ausrüstung kann auch nützlich sein. Wer Landschaftsfotografie betreiben möchte, der sollte natürlich auch kleinere Brennweiten mit einpacken. Viele favorisieren eine Sitzgelegenheit (insbesondere am Wagejot), ich persönlich verzichte auf derart Bequemlichkeit und bevorzuge eine Isomatte, da mir die Perspektive im Liegen besser gefällt.
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Fazit

Texel lohnt in jedem Fall ein Besuch. Der Vogelreichtum ist schon sehr groß und die Fluchtdistanzen sind auch geringer als man das vielerorts in Deutschland kennt. Insbesondere das ganze Frühjahr eignet sich sehr gut zur Fotografie. Während man im April Balzverhalten und Revierbesetzung mit erleben kann, so gibt es im Juni schon viel Nachwuchs zu fotografieren. Die Insel bietet viele Facetten und es wird bei mir wohl noch viele Besuche dauern, bis ich die ganze Insel ausreichend gut kennen gelernt habe.


Download Karte Texel

Hier können Sie Kartenmaterial von Texel herunterladen. Zum Ansehen und Ausdrucken benötigen Sie dafür einen Acrobat Reader. Die Karten sollen zur groben Orientierung dienen. Ich empfehle darüberhinaus den Kauf einer größeren Karte, die man an vielen Stellen der Insel erwerben kann.

 Karte Texel

Stand: Mai 2010, (Verfasser: Olaf Jürgens)

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