Naturfotografie im Wald
- Das Chaos im Wald
- Die Bildgestaltung
- Sonnensterne im Wald
- Pilze im Wald
- Das Wetter und die Jahreszeiten
- Die Ausrüstung
Das Chaos im Wald
Das Fotografieren im Wald zählt sicherlich zu den schwierigsten Herausforderungen in der Naturfotografie, aber wieso ist das eigentlich so? Eine Schwierigkeit besteht aus den Lichtverhältnissen die wir im Wald vorfinden. Das Licht im Wald ist in der Regel so gering, dass man bei den Aufnahmen sehr lange belichten muss, aber dafür gibt es ja eine einfache Lösung, nämlich die Verwendung eines Stativs. Ein anderes Problem ist der häufig sehr hohe Kontrast, der jeden Sensor "in die Knie zwingt". Für die Kontrastbewältigung habe ich jetzt keine so einfache Lösung, deshalb lautet mein Ratschlag in diesem Falle, es dürfen auch mal Lichter "ausfressen" bzw. Tiefen "absaufen", es kommt allerdings darauf an, dass die Bildbereiche mit der Hauptaussage des Motivs richtig belichtet werden. Es gibt aber dennoch einige Möglichkeiten wie man den Kontrast im Wald gering hält, aber dazu später mehr.
OK, was ist nun zu tun? Zum ersten sollte man sich bei der Aufnahme die erwähnten Dinge stets vergegenwärtigen! Das Chaos im Sucher bekommt man nur dann in Griff, wenn man sich bei der Bildgestaltung die größte Mühe gibt und das bedeutet, dass man das Motiv akribisch bis in alle Ecken gestaltet. Je mehr Zeit man sich dabei lässt, umso näher kommt man dem Ziel. Wer jetzt ein Patentrezept von mir erwartet, den muss ich leider enttäuschen, denn die Waldfotografie hat viele Facetten. Als Motiv können z.B. ein ganzer Wald, ein einzelner Baum oder auch kleine Details dienen und die Gestaltung ist natürlich davon stark abhängig. Ich möchte dennoch versuchen ein paar Möglichkeiten der besseren Gestaltung im nächsten Abschnitt aufzuzeigen.
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Die Bildgestaltung
Mit Hilfe der Bildgestaltung lässt sich das Chaos im Sucher ein ganzes Stück verkleinern. Die Aufgabe lautet also Ordnung ins Bild zu bringen.
Um nun diese Struktur im Bild aufzubauen sollte man sich bei der Bildgestaltung über Vorder- und Hintergrund im Klaren sein. Eine gutes Hilfsmitteln sind auch Linien, die zum Hauptmotiv führen, denn so schafft man die Räumlichkeit in der Zweidimensionalität. Solche Linien können z.B. Waldwege, Bachläufe oder aber auch Baumreihen sein.
Es lohnt sich auch einfach einmal eine andere Perspektive zu probieren. Also zum Beispiel aus der Froschperspektive in die Baumkronen zu fotografieren.
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Sonnensterne im Wald
Besonders beliebt sind bei Gegenlichtaufnahmen Sonnensterne oder besser gesagt Blendensterne. Ein Blendenstern entsteht durch die Lichtkrümmung an den Ecken einer Blende. Wie der Blendenstern auf dem Foto am Ende aussieht ist also maßgeblich von dem Objektiv abhängig. Ich verwende gerne eine 20mm Festbrennweite mit 7 Blendenlamellen, die dann 14 Blendenstrahlen erzeugen. Allerdings kann man schöne Blendensterne mittlerweile auch mit Zooms gut erzeugen. Hier empfehle ich einfach einmal einen Vergleichstest mit vorhandenen Objektiven, denn nicht nur die Anzahl der Lamellen hat ein Einfluss auf das Ergebnis, sondern auch ob die Lamellen eckig, gerundet oder ganz rund sind. Trifft letzteres zu, dann gibt es gar keine Lamellenkanten und damit leider auch keinen Blendenstern
Ist das richtige Objektiv gefunden ist es wichtig die Blende zu schließen, denn bei offener Blende kann kein Sonnenstern entstehen. Ich verwende meistens Blenden zwischen 11 und 16 aber auch hier gilt der eigene Geschmack und das selber ausprobieren. Je mehr die Blende geschlossen wird, umso länger werden die Sonnenstrahlen. Bei Blenden kleiner als 16 (also bei größere Blendezahl) hat man allerdings schon deutlich mit der Beugungsunschärfe zu tun und darunter leidet die Bildqualität sichtbar.
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Pilze im Wald
Ein Problem welches recht häufig bei der Pilzfotografie auftritt, ist das fehlende Licht unter dem Hut von dem Pilz. Um etwas Licht an die Unterseite des Hutes zu bekommen, verwende ich einen kleinen Reflektor und lenke das natürliche Licht an die Unterseite des Pilzes. Einen Blitz verwende ich nie bei der Fotografie aber eine kleine Taschenlampe, die den Reflektor zusätzlich anstrahlt ist auch sehr hilfreich oder ich verwende einen kleinen Diffusor um die Pilze abzuschatten, falls das Sonnenlicht zu kräftig auf den Pilz strahlt.
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Das Wetter und die Jahreszeiten
Zu den unterschiedlichen Jahreszeiten gibt es eigentlich nur zu so viel zu sagen, dass sich das Fotografieren im Wald zu alle Jahreszeiten lohnt. Allerdings gefällt mir der Herbst von allen Jahreszeiten am liebsten, denn nirgend wann anders ist die Farbenbracht so groß wie in dieser Zeit. Der beste Zeitraum im Herbst ist allerdings meist auf 1-2 Wochen beschränkt, denn schnell fallen die bunten Blätter herunter, wenn erst einmal die Herbststürme übers Land fegen.
Das Fotografieren im Wald lohnt sich meiner Meinung auch bei Sonnenschein, denn hier lassen sich sehr schöne Stimmungen im Gegenlicht produzieren. Allerdings würde ich hier nur die frühen Morgen- bzw. Abendstunden im Wald nutzen, denn ansonsten steht die Sonne viel zu hoch und das Licht ist dann zu kräftig. Eine ganz besonders interessante Wetterlage im Wald ist der Nebel , denn er verleitet dem Bild etwas Mystisches. Der Nebel hilft uns auch gleichzeitig dabei den Hintergrund noch stärker zu separieren und damit den Bildaufbau besser zu strukturieren.
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Die Ausrüstung
Das wichtigste Utensil beim Fotografieren im Wald ist ein stabiles Stativ, denn die Lichtverhältnisse machen längere Belichtungszeiten unabdingbar, wenn man nicht mit sehr hohen ISO-Werten arbeiten möchte.
An Brennweiten würde ich Objektive vom Weitwinkel bis zum mittleren Teleobjektiv in die Fototasche packen, aber auch ein Makroobjektiv sollte natürlich nicht fehlen. Besonders wichtig finde ich auch die Mitnahme eines Polfilters,
damit man Reflexionen eindämmen kann oder aber auch die Farben mit dem Filter im Wald betonen kann.
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Verfasst: Dezember 2013, (Verfasser: Olaf Jürgens)
Aktualisiert: November 2020